Akupunktur

Akupunktur

Die Chinesische Medizin betrachtet den Menschen in seiner Ganzheit und ist nicht in einzelne Fachrichtungen getrennt, wie unsere westliche Medizin. Ihr Anliegen ist es, Krankheiten nicht nur zu heilen, sondern auch der Entstehung schwerer und chronischer Krankheiten vorzubeugen. 

Die Akupunktur, eine wichtige chinesische Heilmethode, wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und führenden Akupunkturgesellschaften für viele Krankheitsbilder empfohlen.
 
In vielen Fällen ist die "Nadeltherapie" genauso wirksam oder sogar wirksamer als westliche Therapien.
Grundsätzlich gilt aber:  Akupunktur kann heilen, was gestört ist, sie kann aber nicht "reparieren", was bereits zerstört ist. So kann sie bei einer Gelenkerkrankung (Arthrose) mit Knorpelschädigungen nicht den Verlust des Knorpels rückgängig machen. Sie kann aber die damit einhergehenden Schmerzen an Bändern, Muskeln und im Bereich der Gelenkkapsel deutlich verringern. Durch eine Akupunkturbehandlung schwillt das Gewebe ab, es wird besser durchblutet, Gelenk und Muskulatur werden beweglicher und trainierbarer - der Schmerz lässt nach.
 
Die Wahl der Punkte hängt zusammen mit den Meridianen, einem Leitbahnsystem im Körper, das Haut, Gelenke und Organe verbindet. Nach den Vorstellungen der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) fließt durch die insgesamt 14 Haupt-Meridiane und einige Nebenleitbahnen die Lebensenergie Qi (gesprochen: Tschi). Ist dieser Energiefluss gestaut, zu heftig, unterbrochen oder sonstwie behindert, kommt es zu Störungen und schließlich zu Schmerzen. Durch das Nadelsetzen an Nah- und Fernpunkten der Meridiane wird der Fluss des Qi verbessert.
 
Die Nadeln bleiben etwa 20 bis 30 Minuten liegen. ("Liegen bleiben" ist der Fachausdruck für die Ruhezeit der gesetzten Nadeln.) 
 
Akupunktur und Schulmedizin treffen sich Haltungsschäden,Über- oder Unterbelastung können dazu führen, dass ein Muskel sich verspannt und verkürzt. Dann entstehen schmerzhafte Knoten. Jeder Muskel kann mehrere solcher Reizstellen - auch Triggerpunkte oder Myogelosen genannt - bilden. Das Erstaunliche: Die meisten von ihnen, nämlich rund 75 Prozent, sind klassische Akupunkturpunkte. Die schulmedizinische Behandlung in Form von z.B. Massagen setzt also ebenfalls da an, wo Akupunktur - Ärzte ihre Nadeln setzen. 
 
Wie erklärt sich die Wirkung der Akupunktur?
Wie sich die Wirkung der Akupunktur erklärt, weiß man nicht ganz genau. TCM ist eine Erfahrungsmedizin, die sich mit schulmedizinischen Erklärungen nicht fassen lässt. Immerhin, steht so viel fest: Als Reaktion auf das Nadeln setzt der Körper Endorphine frei. Das sind Substanzen, die der Körper selbst bildet und zur Schmerzhemmung einsetzt. Außerdem steigt der Serotoninspiegel so deutlich, dass sich die Erhöhung durch Messungen nachweisen lässt. Serotonin ist eine Substanz mit vielfältigen Aufgaben im Körper. Als Neurotransmitter, also als Impuls-Überträger von einer Nervenzelle zur anderen, steuert es bestimmte Hirnfunktionen, u.a. auch das Schmerzempfinden.